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Studie zu den Archetypen 

 

Es gibt unzählige Nuancen in jedem Wesen geprägt durch Erfahrungen, Alter, Geschlecht und Rasse.

Dennoch zeigten sich in einer Studie an Haushunden von 2014-2015 und in meiner langjährigen, früheren Arbeit mit Hunden viele Verhaltensweisen und Aspekte, die ich als übereinstimmend erlebt habe und zu Archetypen zusammenfasste.

 

Viele Hundehalter konnten dadurch das Verhalten ihres Hundes besser verstehen und darauf eingehen, weil sie nicht mehr gegen die Natur ihres Hundes kämpften. Oft erfuhren die Menschen selbst dadurch eine große persönliche Entwicklung, weil sie auch ihren eigenen Wesenskern zu erforschen begannen. 

Es gibt inzwischen immer mehr Hunde, deren ursprüngliche Fähigkeiten und Anlagen überdeckt sind von konditionierten Verhaltensweisen, die wir Menschen ihnen beigebracht haben und die sich nicht mit ihrem ursprünglichen Wesenskern decken. Ein hündischer Anführer, der nie führen darf - ein hündischer Mitarbeiter, der in seinen Fähigkeiten keine Wertschätzung findet. Das ist nicht viel anders, als bei uns Menschen.

So entsteht ein inneres Ungleichgewicht. Die intuitive Selbstführung geht verloren, die konditionierte Persönlichkeit übernimmt. Beide im Verbund wären eine harmonische Einheit. Doch wie wir alle wissen, geht es bei uns Menschen noch immer hauptsächlich darum, unsere Konditionierungen und Anpassungen zu perfektionieren, weil die wenigsten noch einen Zugang zu ihrem Wesenskern haben. Aus dieser Perspektive ist es sehr verständlich, dass wir auch Hunde (und andere Tiere) ausschließlich konditionieren wollen und nicht in Betracht ziehen, wie wichtig auch für sie eine innere Souveränität wäre, mit der sie auf Lebenssituationen reagieren könnten.

Alle Methoden der Verhaltens-Perfektionierung bauen auf eine verstärkte konditionierte Anpassung auf - nicht auf einen Zugang zu sich selbst und damit zu einem in sich ruhenden Pol. 

Motivation

Meine Motivation zu dieser Studie war, das Bewusstsein für den Wesenskern zu öffnen, den jedes Lebewesen mitbringt, bevor es konditioniert wird. Es ist ein Versuch, darauf aufmerksam zu machen, dass wir aus uns und anderen etwas zu machen suchen, was wir und sie nicht sind. Die Folge daraus ist eine dauerhafte Selbst- und Fremdkorrektur und kein eigenes SEIN. Es werden unzählige Diskussionen darüber geführt, welche Form der Korrektur die Richtige wäre. Ich behaupte: Keine. 

Leitbilder statt Korrektur

Diese Schlussfolgerung fußt auf meiner therapeutischen Erfahrung, dass Menschen wie Hunde keine Korrektur brauchen, wenn sie Zugang zu ihrem friedvollen Wesenskern haben oder wieder erhalten. Sie benötigen dann einfach Leitbilder und Lehrer, mehr nicht.

Hunde sind keine Wölfe

Es gibt viele Modelle, die menschliche Archetypen beschreiben. Das sind generelle, im kollektiven Unbewussten verankerte Prädispositionen (Stangl, 2021). Da Hunde zwar genetisch mit dem Wolf verwandt sind, psychisch jedoch seit Jahrtausenden durch menschliche Zucht an die Emotionen der Menschen angepasst wurden, sind auch unter ihnen Archetypen zu erkennen.

 

Studie

In der Studie der Archetypen von 2014-2015 untersuchte ich mit der Unterstützung der Kollegen*Innen des VdU an 500 Haushunden vor allem zwei natürliche Ressourcen, die Hunde mit uns gemeinsam haben. Das ist zum einen das Temperament und zum anderen die natürliche Fähigkeit zur Führung oder Mitarbeit. Diese Ressourcen habe ich in einem Modell von Archetypen in meinem Buch: "Abenteuer Vertrauen - Vollkommen, aber nicht perfekt" zusammen gefasst. In der Playlist auf meinem YouTube Kanal gibt es kommentierte Filme zu den unterschiedlichen Typen.

Zuhören und Respekt erübrigen Archetypen

Die Archetypen sind der Versuch einer Orientierung mit der Natur eines Hundes zu leben und nicht gegen sie. Sie sind nur ein Zugang neben vielen anderen Möglichkeiten.

 

Haben Menschen gelernt, wieder sich selbst und anderen wirklich zuzuhören und sich und andere zu respektieren, brauchen sie nach meiner Erfahrung keine Archetypen mehr.

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